Äpfel und Tomaten sind „cool“: Tiger begeistert Kinder für gesundes Essen
AOK-Präventionsprojekt im Kindergarten kommt gut an

(13.02.08) Warum sind Obst, Gemüse und Vollkornbrot so wertvoll? Was passiert, wenn man zu viel Fett isst? TigerKids wissen das ganz genau – schließlich lernen sie es im Präventionsprojekt „TigerKids – Kindergarten aktiv“ der AOK und der Stiftung Kindergesundheit. Darin erfahren drei- bis sechsjährige Jungen und Mädchen, dass gesundes Essen und Trinken und viel Bewegung Spaß machen. Das Projekt, bei dem Kindergärten in ganz Deutschland mitmachen, ist Teil der AOK-Initiative »Gesunde Kinder – gesunde Zukunft«. Unterstützt wird »TigerKids« von Bundesfamilienministerin Dr. Ursula von der Leyen.

Wer als Kind richtig isst und trinkt, tut das in der Regel später auch als Erwachsener, weiß Professor Berthold Koletzko, Kinderarzt und 1. Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit. Er hat zusammen mit anderen Experten das Projekt „TigerKids – Kindergarten aktiv“ entwickelt. Die AOK unterstützt dieses Projekt. „Damit werden schon Kinder ab drei Jahren angesprochen – denn in diesem Alter kann man sie noch am ehesten für Neues begeistern“, sagt Koletzko.

Seit 2003 erfolgreich in Bayern getestet, wird »TigerKids« nun bundesweit umgesetzt. Im Herbst 2007 startete das Projekt bereits in rund 1.000 Kindergärten (KiTas) und wird dort von den Kindern, Kita-Teams und Eltern hervorragend angenommen. Bis Ende 2009 soll »TigerKids« in mehreren tausend Kindergärten erreichen, dass sich die Steppkes dauerhaft gesund ernähren und viel bewegen. Wissenschaftler begleiten das Projekt und bewerten seine Wirksamkeit.

Spielerisch und ohne Verbote

Doch wie lassen sich Kinder motivieren, frisches Obst und Gemüse statt kalorienreicher Kost zu essen? Lieber Wasser, ungesüßten Tee und verdünnte Saftschorlen statt Limo zu trinken? Sich mindestens eine Stunde täglich zu bewegen? Die Antwort der »TigerKids«-Experten: Natürlich spielerisch und ohne Verbote oder erhobenen Zeigefinger. Der schlaue Tiger, Leitfigur des Projektes, erklärt den Kleinen alles über gesunde Ernährung.

Er zeigt ihnen zum Beispiel als Lokführer eines Holzzuges, welche Lebensmittel besonders gesund sind. Sie erfahren, dass Obst und Gemüse, Getreideprodukte, Wasser und Saftschorlen in den ersten Wagen des Zuges gehören. Davon dürfen sie so viel essen und trinken, wie sie wollen. Fleisch, Milchprodukte und Eier aus dem Waggon dahinter sollten sie dagegen nicht in rauen Mengen verzehren. Und reiner Luxus sind Butter und Süßigkeiten, die im letzten Zugwaggon liegen.

Kinder, die nur Schokolade und Pommes mögen, werden mit »TigerKids« ermutigt, auch mal etwas Unbekanntes auszuprobieren – zum Beispiel Paprikastreifen mit Dips oder Möhrensalat. Der Tiger zeigt dem Nachwuchs, dass es viele verschiedene Lebensmittel gibt, die nicht nur gesund, sondern auch sehr lecker sind. Die Jungen und Mädchen lernen schließlich, wie man mit Genuss isst und dass man das Essen nicht nebenbei mal schnell herunterschlingt.

Kinder in Bewegung bringen

Ein weiterer Schwerpunkt von »TigerKids« ist das Thema Bewegung. Denn viele Kinder haben Probleme mit einfachen Bewegungsabläufen. Im Rahmen des Projektes können die Kleinen deshalb immer wieder laufen, hüpfen und springen. Mindestens eine Stunde täglich sollten sie sich bewegen. Die Kindergärten erhalten dafür ebenso wie für die Ernährungsmodule Material für Spiele und Übungen, das Wissenschaftler entwickelt und begeisterte Kinder bereits erfolgreich ausprobiert haben. Das Programm arbeitet nicht mit Vorschriften, sondern mit Vorschlägen: Bei der Umsetzung können die KiTa-Teams ihrer Fantasie freien Lauf lassen.

Schulung für Kita-Teams

Die AOK bringt ihr langjähriges Know-how in Sachen Prävention in das Projekt ein. So schulen AOK-Fachkräfte die KiTa-Teams vor dem Projektstart in den Kindergärten. Während der zweitägigen Fortbildung erhalten sie einen Leitfaden mit aktuellen Information zu Ernährung und Bewegung. In praktischen Übungen lernen die KiTa-Teams zudem, wie sie die Projektziele kindgerecht umsetzen können. Einmal im Jahr halten Präventionsfachkräfte der AOK außerdem einen Elternabend ab, an dem sie den Müttern und Vätern grundlegende Information zu gesundem Essen und Bewegung geben und ihre Fragen beantworten.

Dass »TigerKids« erfolgreich ist, zeigen Befragungen in 42 bayerischen Kindergärten, die am Pilotprojekt teilgenommen haben. Die Ergebnisse: TigerKids essen deutlich mehr Obst und Gemüse und trinken weniger Cola und Limo als die Kinder der Kontrollgruppen. Außerdem bewegen sie sich mehr. Besonders erfreulich: Auch Kinder aus Elternhäusern mit niedrigem Bildungsstand haben vom Projekt profitiert.

Die »TigerKids«-Ausrüstung:

»TigerKids«-Materialbox: Kindergärten, die am Projekt teilnehmen, erhalten eine Box pro Betreuungsgruppe. Darin können sie alle »TigerKids«-Materialien aufbewahren.

Leitfaden: Für die Erzieherinnen gibt es einen Leitfaden. Dieser enthält sechs Hefte mit wichtigen FachInformation zu gesunder Ernährung und Bewegung sowie mit praktischen Spiel- und Übungsbeispielen. Der Leitfaden gibt den Kita-Teams Anregungen, wie sie das Projekt umsetzen können.

Holzzug: Anhand eines Holzzuges mit sieben Waggons, den jeder Kindergarten erhält, lernen die Kinder die sieben Lebensmittelgruppen einer ausgewogenen Ernährung kennen.

Tigerhandpuppe: Sie begleitet die Kinder als Leitfigur durchs Programm. Mit Hilfe der Handpuppe können Kita-Teams zum Beispiel die mitgebrachten Pausenbrote beurteilen.

Tipp-Karten: Das sind bunte Postkarten, auf denen die Eltern wichtige Hinweise zu gesunder Ernährung und Bewegung erhalten.

Elternbriefe: Darin werden die Eltern ausführlich über gesunde Ernährung und Bewegung informiert.

Quelle: AOK-Mediendienst